Ist Mounjaro wirklich das Gamechanger-Medikament für alle, die schon länger mit den Kilos kämpfen, oder nur ein Hype? Ich nehme seit Mitte November 2024 selbst Mounjaro und in diesem Blogbeitrag erzähl ich dir von meinen bisherigen Erfahrungen und meiner ehrlicher Meinung zu diesem Medikament! Wenn du selbst überlegst dir Mounjaro verschreiben zu lassen und noch unsicher bist, Erfahrungen von jemandem hören möchtest, der es selber nimmt, dann bist du hier richtig.
Wenn du neu hier bist, stell ich mich kurz vor, ich bin Nadine, 37 Jahre, Mama und kämpfe schon gefühlt seit der Pubertät immer wieder mit meinem Gewicht. Besonders mühsam ist es seit den Schwangerschaften.
Nichts hat bis jetzt so richtig geholfen, ich hab von Keto bis Dukan alle Diäten durch, tracke seit Jahren meine Kalorien und hab lange darauf gewartet, dass es endlich “klick” macht und ich DAS Ding finde, das für mich funktioniert. DIE Ernährungsweise, die für mich funktioniert ohne, dass ich das Gefühl habe auf ALLES verzichten zu müssen, ohne, dass ich für meine Familie und mich selbst unterschiedliche Mahlzeiten kochen muss usw.
Wenn ich jetzt so darüber nachdenke war es einfach jahrelang ein Kampf gegen Windmühlen den ich ohne Mounjaro wahrscheinlich nie gewonnen bzw halbwegs in den Griff bekommen hätte.
Denn Mounjaro macht eine wirklich ausschlaggebende Sache – es lässt den Food Noise in meinem Kopf verstummen.
Diesen Blogbeitrag gibt es übrigens auch als Youtube Video auf meinem Kanal. Du kannst gerne weiterlesen, oder dir mein Video ansehen!
Und wenn du dich jetzt fragst, was bitte ist denn Food Noise? Hier ein Erklärungsversuch:
Während man isst, denkt man schon an die nächste Mahlzeit… du isst etwas salziges und denkst dabei schon darüber nach, dass du danach gern ein, zwei Bissen von etwas Süßem hättest – und auch sonst hat man den ganzen Tag nur die Snacks im Kopf, die in der Küche auf einen warten. Es ist wie ein zwanghaftes Denken an Essen, das sich nicht unterdrücken lässt und dadurch deinen kompletten Alltag stört und beherrscht und einfach nur Stress auslöst. Man findet sich in der Küche wieder, ohne zu wissen was man hier eigentlich macht.
Mounjaro lässt diese Gedanken verstummen und das ist ein absoluter Gamechanger für mich. Ich hab mich früher immer gefragt wie andere das machen, wenn sie sagen “ach ich muss endlich mal was essen, ich hab heut den ganzen Tag aufs Essen vergessen“ – dann 3 Stück Pizza essen und zufrieden sind – wie kann man denn aufs Essen vergessen? In meinem Kopf gab’s das nie, das mich irgendwas so abgelenkt hätte, dass ich den ganzen Tag aufs essen vergessen hätte.
Oprah hat Anfang dieses Jahres ein Video auf Youtube gepostet, in dem sie im Interview mit einer Endokrinologin über ihre Einnahme von Ozempic spricht und was soll ich sagen – ich kann alles was sie sagt 100% unterstreichen.
Die Endokrinologin gibt in dem Video auch einen Einblick darüber, wie Mounjaro im Gehirn funktioniert und den Körper beeinflusst.
Wirklich ein Interessantes Interview, wenn du Zeit hast, solltest du es dir unbedingt ansehen. Ich verlinke es am Ende dieses Beitrags.
Meine Erfahrungen mit Mounjaro
Ich nehme jetzt Mounjaro seit Mitte November 2024 – das sind also volle 4 Monate. 4 Monate in denen von einem Tag auf den anderen Essen keine wichtige Rolle mehr in meinem Leben gespielt hat. 4 Monate an denen ich nach dem Frühstück einfach mal den halben Tag bis zum Nachmittag zufrieden und satt war und mich nicht alle 2 Stunden für einen Snack in der Küche wiedergefunden habe.
Mounjaro verdirbt dir nicht die Freude am Essen, es schmeckt nach wie vor gut, ekelt mich nicht an oder so, aber der Effekt, dass man sagt ok, jetzt hab ich eigentlich genug und ich bin auch zufrieden, mein Hunger und die Lust auf zb. diese Pizza ist gestillt, dieser Effekt tritt halt jetzt schon nach 2 Stückchen Pizza ein und nicht erst nachdem ich das ganze Ding gegessen habe. Ich brauche jetzt viel weniger zu essen, als die Menge, die mir mein Hirn vorher weiß machen wollte, das ich angeblich brauche. Meine Portionen sind viel Kleiner und ich bin 100% zufrieden damit.
Das ist quasi das, wonach ich seit meiner Pubertät gesucht habe. Auf nichts verzichten zu müssen und die Kontrolle über meine Portionsgröße zu haben.
Ich kann jetzt auch ohne Mittagessen im Bauch in den Lebensmittelladen einkaufen gehen und gute, gesunde und sinnvolle Lebensmittel kaufen, mich auf den Einkauf konzentrieren – ohne, dass ich den halben Einkaufswagen vollräume mit Dingen auf die ich jetzt Lust hätte wie Kekse, Schokolade, Chips & Eis.
Also ja, Mounjaro ist für mich ein absoluter Gamechanger, mit dem ich hoffe, mir eine normale Beziehung zum Essen aufbauen zu können. Nicht in stressigen oder mental zehrenden Situationen in die Küche zu gehen und mich mit einem Löffel Nutella meinen belohnen zu müssen, weil “das hab ich mir jetzt verdient”.
Welche Dosis von Mounjaro nehme ich?
Mounjaro gibt es in verschiedenen Stufen – die Behandlung beginnt man mit der 2,5mg Dosis. Die hab ich im ersten Monat genommen und nach Absprache mit deinem Arzt kannst du jedes Monat die Dosis erhöhen, wenn du spürst, dass du das brauchst.
Ich habe im 1. Monat auch mit der 2,5mg Dosis gestartet und nach 4 Wochen dann auf die 5mg Dosis gewechselt und einen noch deutlicheren Effekt gespürt als zuvor mit der 2,5mg Dosis.
Nach weiteren 4 Wochen fand ich die 5mg Dosis immer noch ausreichend, mein Hunger war gut unter Kontrolle und deshalb hab ich beschlossen ich bleibe so lange auf der 5mg Dosis, wie ich es für gut empfinde. Insgesamt hab ich die 5mg Dosis jetzt 3 volle Monate genommen. Jetzt spüre ich sowas wie einen Gewöhnungseffekt, mein Gewicht hat ein Plateau erreicht und ich ertappe mich öfters in der Küche als sonst, die Lust auf ein Löffelchen Nutella oder ein paar Chips zwischen durch an stressigen Tagen kehrt wieder zurück und das ist für mich ein Zeichen, dass ich jetzt ab dem 5. Monat auf die nächsthöhere Dosis wechseln werde. Die nächste ist die 7,5mg Dosis – und auch diese möchte ich so lange nehmen wie es möglich ist.
Abgenommen hab ich in den 4 Monaten, in denen ich Mounjaro jetzt nehme insgesamt 14 Kilo.
Ich hatte die ganzen 4 Monate bisher das Glück keinerlei Nebenwirkungen zu haben. Weder Übelkeit noch andere Verdauungsbeschwerden, das Einzige, was mir bei Mounjaro sauer aufstößt ist der Preis … der ist leider bei uns in Österreich teurer als zB in Deutschland.
Kosten reduzieren – Dosis aufteilen
Die 5mg Dosis kostet im Monat bei uns (Stand jetzt) ca 333€ – ab 7,5mg wirds mit 466€ pro Monat sogar noch mal erheblich teurer.
Ich habs deshalb die letzten 2 Monate so gemacht, dass ich mir ein Rezept über die 10mg Dosis in der Durchstechflasche ausstellen hab lassen. Durchstechflasche bedeutet, man muss sich also mit eine kleinen Spritze das Medikament selbst aus der Flasche ziehen und dann spritzen.
Jetzt kann man es aber mit der Durchstechflasche und der Spritze auch so machen, dass man sich aus der 10mg Flasche nur die Hälfte der Flüssigkeit raus zieht. Man kann die Flasche also 2x benutzen und spritzt sich somit nur die Hälfte – also 5mg. Genau so werd ich es mit der 7,5mg Dosis auch machen. Meine Ärztin schreibt mir ein Rezept über die 15mg Dosis und ich ziehe mir nur die Hälfte der Flüssigkeit aus dem Gläschen. Somit spart man sich da wenigstens ein bisschen Geld.
Mein Fazit
Mounjaro ist nicht nur für mich, sondern bestimmt auch für alle anderen, die mit Food Noise kämpfen ein echter Gamechanger – auch wenn es manch andere vielleicht als temporäres Abnehmmittel missbrauchen um für zb eine Hochzeit schnellstmöglich noch 5kg zu verlieren, glaub ich, dass es für Menschen, die jahrelang mit den Kilos gekämpft haben und für sich auf keine funktionierende Lösung gekommen sind, ein echter Segen ist.
Ein unglaublicher Stressfaktor wird dank dieser Spritze einfach aus deinem Leben genommen, was dir die Zeit und Ruhe dazu gibt, dich damit auseinanderzusetzen, was an deiner Beziehung zum Essen eigentlich nicht stimmt und woher das ursprünglich kommen könnte.
Dass man sich dann auch mit 10-20kg weniger auf den Rippen gerne wieder mehr bewegt muss ich glaub ich keinem erklären. 😉
Hinzu kommt, dass man aufgrund der sichtlich schmelzenden Pfunde motiviert ist sich gesünder zu ernähren und mehr darauf achtet wertvollere Mahlzeiten zu kochen/zu kaufen.
Hunger ist nämlich entgegen des Sprichwortes NICHT der beste Koch, denn heutzutage gibt es zu viele einfache & schnelle Auswege in Form von Fertigfutter oder Fast Food die dich davon abhalten die Zeit zu investieren hochwertige Mahlzeiten zu essen, die deinem Körper eigentlich gut tun würden.
Mit diesem Link kommst du zu Oprahs Interview mit einer Endokrinologin, die mit ihr darüber spricht, wie diese Weight Loss Medikamente im Gehirn funktionieren!
